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Unsere Öffnungszeiten

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11.30 Uhr – 00.00 Uhr

Sonntag
10.00 Uhr – 21.00 Uhr

durchgehend warme Küche
Küchenschluss 22.00 Uhr (sonntags 20.30 Uhr)

Historie

Die Villa Marie und ihre Geschichte

Historie

Die Geschichte der Villa Marie

Die toskanische Villa liegt am Fuße des „Blauen Wunders“, Dresdens berühmtester Brücke. Der Garten rund um die bekannte Villa befindet sich oberhalb der weiten Wiesen, die vom „Blauen Wunder“ bis in die Innenstadt eine einzigartige Flußlandschaft bilden. Gegenüber, auf dem anderen Elbufer, der „Weiße Hirsch“, vor dem Krieg Deutschlands teuerste Wohnlage. Ein paar Meter von der Villa Marie entfernt halten die Dampfer der weißen Elbflotte. Die Villa Marie ist ein in ganz Deutschland bekanntes Baudenkmal.

Als eines der bekanntesten Häuser in Dresden-Blasewitz entstand es vermutlich um 1860. Es wechselten mehrere Male die Besitzer. Die Villa ist ein solides, geräumiges Haus, das ein Fachwerkdachgeschoß, außerdem ein Holztürmchen und zwei Balkone hat.

Die Bezeichnung „Villa Marie“ selbst taucht erst in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts auf. In einem Telefonbuch aus dem Jahre 1926 ist der Villenbau noch unter „Monbijou“ (zu deutsch: Mein Juwel oder Mein Schmuckstück) geführt. Der Umbenennungsgrund ist nicht ganz zu ergründen. In dieser Zeit soll auch der Maler Hans Grundig zu Gast gewesen sein. Der letzte Eigentümer wurde zu Zeiten der DDR enteignet und das Haus an die Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV) übertragen. Im Jahre 1980 diente die Villa als Kulisse für den Film des DDR-Fernsehens „Meines Vaters Straßenbahn“ nach dem gleichnamigen Roman von Eberhard Panitz. Arno Wyzniewski spielte die Hauptrolle.

Als das Haus zunehmend verfiel und seine Bewohner das Weite suchten, schaltete sich zu Beginn der 80er Jahre die staatliche Bauaufsicht ein und erklärte die Villa für unbewohnbar. Ab 1982 begann die wahrscheinlich lebendigste Zeit für die Villa Marie. Einheimische Künstler um „Wanda“ (Claudia Reichardt) besetzten die Villa am Blasewitzer Elbufer; trotz mehrfacher Räumungsbefehle beherbergte die Villa fast zehn Jahre lang eine inoffizielle Galerie, bis diese im September 1987 verboten wurde. 1988 bis 1990 war des zweistöckige Haus Heimstatt der Galerie „fotogen“ („autogen“). Dabei plante die Stadt Dresden 1988 schon den Abriß der Villa. Dank einiger beherzter Denkmalpfleger und der illegalen Besetzer konnte dieses verhindert werden. Die seit dem Ende der siebziger Jahre vom Verfall bedrohte Villa avancierte in den Folgejahren zur Ruine; der marode Zustand bot für die Vanitassymbolik zahlreicher Kunstauktionen einen passenden Rahmen.

Seit dem Auszug der alternativen Dresdner Kunstszene stand die Villa leer. Die WOBA Südost – Nachfolger der KWV – erwog unter sehr fragwürdigen Umständen die Übereignung der Villa an das Kombinat Obst, Gemüse und Speisekartoffeln (OGS). Dieses wiederum plante die Villa als Gästehaus zu nutzen. Die Auflösung des Kombinates verhinderte das. Schließlich wurde die Villa Marie 1990 baupolizeilich gesperrt.

1991 wurde dem Alteigentümer auf seinen Restitutionsantrag (Rückübertragung) stattgegeben. Anfang 1992 erwarben der Münchner Immobilienmakler Otto Bantele und der Münchner Rechtsanwalt Peter Jäger die „Villa Marie“ und begannen 1993 mit der Restaurierung der Ruine. Ursprünglich als Wohnhausnutzung geplant, wurde die Idee, die Villa als „Galerie-Restaurant“ der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, umgesetzt. Die Restaurierung belief sich auf ein Investitionsvolumen von 1,8 Millionen Mark. Anfang Juni 1994 war die komplette Restaurierung des Gebäudes abgeschlossen. Klaus Karsten Heidsiek, der u.a. zehn Jahre Koch in einem 3-Sterne-Restaurant in Mailand war, pachtete die Villa für sein Restaurant und seine Bar. Er wurde extra für diese reizvolle Aufgabe von den Eigentümern gewonnen.

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